Die Schwestern der Franziskanerinnen von Maria Stern betreuen Familien in den ärmsten und abgelegenen Regionen im Amazonasgebiet. CORONA: Auch die Diözese in Santarém beklagt einen enormen Spendenrückgang. Die Akuthilfe besteht aus Lebensmittelpaketen und Hygieneartikeln sowie Wissensvermittlung über das Anlegen von kleinen Obst- und Gemüsegärten mit Heilpflanzen zur Versorgung der Familien mit gesunden Nahrungsmitteln und alternativer Medizin.
PROJEKT:
Nothilfe COVID-19 für 150 Familien aus Randbezirken von Santarém
Lebensmittelpakete und Hygieneartikel für bedürftige Familien, denen durch die Eindämmungsmaßnahmen der Hunger droht
Worum geht es in diesem Projekt?
Der Antrag entspricht den Projektkriterien der Missionszentrale. Santarém liegt im Amazonasgebiet im Norden Brasiliens etwa 700 km westlich von Belém, der Hauptstadt des Bundesstaates Pará, entfernt und zählt ca. 300.000 Einwohner. In einem Außenbezirk der Stadt gründeten die Franziskanerinnen von Maria Stern ihr Gemeinschaftshaus. Die Schwestern arbeiten dort hauptsächlich in der Jugendpastoral und im Bildungssektor. Sie engagieren sich vor allem für arme Menschen und betreuen die ärmsten und abgelegenen Regionen im Amazonasgebiet. Durch Bildungs- und Freizeitangebote für Kinder und Jugendliche werden den jungen Menschen Werte vermittelt und ihnen die Chance gegeben, eigene Talente und Fähigkeiten zu entdecken. Die sinnvolle Freizeitgestaltung bietet ihnen eine Alternative zu Kriminalität, Drogenabhängigkeit und einem Leben auf der Straße. In Zeiten der Corona-Pandemie mussten die Bildungs- und Freizeitangebote temporär eingestellt werden. Für die Kinder und Jugendlichen fällt dadurch eine warme Mahlzeit weg. Ihre Eltern können ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen. Den Familien bricht das Einkommen weg und ihnen droht der Hunger, wenn sie nicht von ihren Mitmenschen mit dem Notwendigsten zum Überleben versorgt werden. Die Schwestern machen sich große Sorgen um diese Familien. Zusammen mit der Caritas der Erzdiözese Santarém organisieren die Schwestern Lebensmittelpakete für bedürftige Familien aus den Stadtrandbezirken. Doch aufgrund der Verschärfung der Corona-Krise steigt die Zahl der hungernden Familien täglich und es wird für die Schwestern immer schwieriger, den steigenden Bedarf an Lebensmittelpaketen zu finanzieren. Sie benötigen daher Untersetzung von außen.
Eigenleistung: Auch die Diözese in Santarém beklagt einen enormen Spendenrückgang in der Corona-Krise. Da bereits viele Mittel für die Versorgung der notleidenden Familien in den letzten 4 Monaten bereitgestellt wurden, kann bei dem Projekt nur noch eine Eigenleistung unter 20% erbracht werden.
Warum ist Hilfe wichtig?
Santarém ist eine der ältesten Städte am Amazonas. Mit etwa 300.000 Einwohnern ist sie die drittgrößte Stadt im Bundesstaat Pará im Norden Brasiliens. Sie liegt an der Einmündung des Tapajós-Flusses in den Amazonas und etwa 700 km westlich von Belém. In der Zeit der Corona-Pandemie ist die Situation für die Einwohner der Region ziemlich besorgniserregend. Die Infektions- und Todeszahlen steigen täglich. Die zur Eindämmung der Pandemie angeordneten Hygienemaßnahmen sind für einen großen Teil der Bevölkerung aus infrastrukturellen Gründen nahezu unmöglich. Denn nur die Hälfte der Bevölkerung hat Zugang zu sauberem Wasser und lediglich vier Prozent der Haushalte sind an das Kanalsystem angeschlossen.
Die Corona-Krise trifft vor allem die sozialschwachen Bevölkerungsschichten besonders hart. Die meisten von ihnen haben ihren Job verloren oder können als Tagelöhner ihrer Arbeit nicht nachgehen und fallen so durch das soziale Netz. Es droht ihnen der Hunger. Die Franziskanerinnen von Maria Stern übernahmen seit Mitte des 19. Jahrhunderts missionarische Tätigkeiten im Bundesstaat Pará. Die Schwestern unterhalten dort mehrere Sozialwerke in den Stadtrandbezirken. Durch Bildungs- und Freizeitangebote versuchen sie, die Kinder von der Straße zu holen und ihnen einen neuen Lebenssinn zu vermitteln.
In Santarém engagieren sich die Schwestern in der Jugendpastoral der Erzdiözese und bieten Freizeit- und Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche aus armen Familien an. Sie betreuen mehrere Indianer-, Fischer- und Quilombolagemeinden (Nachfahren afrikanischer Sklaven). Mit dem vorliegenden Projekt bitten die Schwestern um Unterstützung für die Versorgung von 150 armen Familien aus Ranzbezirken der Stadt, die sie im Rahmen ihrer Bildungs-und Sozialarbeit betreuen. Es handelt sich hierbei um Familien mit 3 bis 11 Kindern, die überwiegend im informellen Sektor ihren Unterhalt mit Gelegenheitsjobs oder Fischfang verdienen. Die meisten der Familien sind landlose Kleinbauern, die von der Agrarindustrie aus ihrem Land vertrieben worden sind und in den Stadtrandbezirken von Santarém einen Platz zum Leben fanden.
Eine wichtige Maßnahme des Projektes soll die Versorgung der Familien mit gesunden Nahrungsmitteln und alternativer Medizin durch das Anlegen eines kleinen Obst- und Gemüsegartens mit Heilpflanzen sein. Mit den einfachsten Methoden bekommen die Menschen die Chance, vor ihrer Haustür günstig gesunde Lebensmittel anzubauen und so auch ihre Not an Geld und Nahrungsmitteln selbst zu mildern. Die Begleitung der Familien erfolgt durch zwei Sozialarbeiter, die ihnen die Methoden und das Wissen über das Anlegen und Pflege der Kleingärten vermitteln.
Begünstigte
150 arme Familien aus Randbezirken von Santarém, die am Bildungs- und Freizeitprogramm der Erzdiözese teilnehmen
Maßnahmen
Versorgung von armen Familien mit Lebensmittelpaketen und Hygieneartikeln sowie Wissensvermittlung über das Anlegen von Kleingärten
Partner: Missionszentrale der Franziskaner
Partner: Missionszentrale der Franziskaner – Associação Franciscana Maristella do Brasil/ Provinz Santa Cruz / Erzbistum Santarém / Nichtmitglied
Projekttitel: Nothilfe COVID-19 – Lebensmittelpakete und Hygieneartikel für bedürftige Familien, denen durch die Eindämmungsmaßnahmen der Hunger droht
Projekt Nr.: 20674
Projektdauer: 6 Monate
Spende: 7.000 € (August 2020, Stiftung Sankt Elisabeth zu Eisenach)
Weitere Bilder:
Quelle: Missionszentrale der Franziskaner