Spende der Stiftung Sankt Elisabeth Eisenach 2020: 5.000 €.
Partner: Coptic Orthodox Church, Bishopric of Public Ecumenical & Social Services (BLESS)
Im Oktober 2020 erreichten uns Fotos und Informationen von unserem Förderprojekt gegen weibliche Genitalverstümmelung:
Fotos (Bettina Flitner, Brot für die Welt):









Auch in Ägypten ist es verboten, Mädchen zu beschneiden. Wer als Arzt oder Hebamme Mädchen verstümmelt beziehungsweise sein Kind dafür zu einer Beschneiderin oder einem Arzt bringt, muss oft mit mehreren Jahren Haft rechnen. Dennoch werden noch immer tagtäglich Mädchen beschnitten – nun aber im Geheimen.
Es sind Organisationen wie BLESS, die sich zum Ziel gesetzt haben durch Aufklärungsarbeit und Workshops langfristig einen Bewußtseinswandel herbeizuführen und eine Verhaltensänderung zu bewirken. Diese Arbeit zeitigt erste Erfolge: Dank der Aufklärungsarbeit von BLESS geht die Zahl der beschnittenen Mädchen langsam zurück
Ein Beispiel ist Sheren (33): Sie hat in den Workshops von BLESS gelernt, dass Beschneidung Körper und Seele gefährdet. Heute versucht sie, andere davon abzubringen, Mädchen zu beschneiden. „Heute denke ich anders“, sagt sie, „Ich habe vor einigen Jahren in den Workshops von BLESS gelernt, dass Mädchen nicht beschnitten werden sollten, weil es ihre Gesundheit und Seele gefährdet –und auch ihre Ehe. Diese Gedanken waren neu für mich, obwohl ich selbst beschnitten bin und diese Schmerzen niemals vergessen werden. Dennoch war es für mich damals klar, dass ein Mädchen einfach beschnitten sein muss. Heute denke ich anders. Mein Mann auch. Es war nicht leicht, ihn zu überzeugen, unsere Töchter nicht beschneiden zu lassen. Aber er hat meine Argumente verstanden. Ich versuche auch andere, etwa meine Nachbarinnen, zu überzeugen, dass es falsch ist, Mädchen zu beschneiden. Meine Schwiegermutter habe ich beispielsweise mit in den Kurs genommen. Sie sagt inzwischen: Hätte ich das alles doch nur schon früher gewusst. Dann hätte ich meiner Tochter dieses Leid erspart!“.